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Read Ebook: Percy Wynn by Finn Francis J Francis James Betten Francis S Francis Sales Editor

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Ebook has 2008 lines and 57505 words, and 41 pages

Editor: Franz Betten

Release date: November 28, 2023

Original publication: Mainz: Verlag von Franz Kirchheim, 1897

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Anmerkungen zur Transkription

Der vorliegende Text wurde anhand der Buchausgabe von 1897 so weit wie m?glich originalgetreu wiedergegeben. Typographische Fehler wurden stillschweigend korrigiert. Ungew?hnliche und heute nicht mehr verwendete Schreibweisen bleiben gegen?ber dem Original unver?ndert; fremdsprachliche Ausdr?cke wurden nicht korrigiert.

Das Original wurde in Frakturschrift gesetzt; besondere Schriftschnitte werden im vorliegenden Text mit Hilfe der folgenden Sonderzeichen gekennzeichnet:

~ ####################################################################

Percy Wynn

oder

ein seltsames Kind der Neuen Welt.

Von

~ +F?r die deutsche Jugend bearbeitet+

von

~ +Mit einem Titelbild.+

Mainz, +Verlag von Franz Kirchheim+. 1897.

Druck von Fl. Kupferberg in Mainz.

Vorwort zur deutschen Bearbeitung.

Die wohlwollende Aufnahme, welche der deutsche ,,Tom Playfair" gefunden, hat den Unterzeichneten ermutigt, auch eine zweite Erz?hlung desselben Verfassers in deutscher Bearbeitung erscheinen zu lassen. ,,Percy Wynn" kann insofern als eine Fortsetzung der ersten betrachtet werden, als Tom Playfair auch hier noch eine wichtige Rolle zu spielen hat, wenn er auch naturgem?ss hinter dem Haupthelden zur?cktritt. -- ?ber den Standpunkt, von dem aus beide Werkchen beurteilt werden m?chten, seien hier ein paar Worte vorausgeschickt.

Zu dem Versuche, diese in Amerika schnell beliebt gewordenen Schriften auf Deutsch zu bearbeiten, bewog die ?berzeugung, dass dieselben auch f?r die deutsche Jugend eine unsch?dliche, genuss- und gewinnreiche Lekt?re abgeben und so die Zahl der brauchbaren katholischen Jugendschriften um einige vermehren k?nnten. Von dem Gedanken aber, hier ein Muster der Erziehungskunst vorzuf?hren oder die von den amerikanischen Jesuiten befolgte Methode zu schildern, wurde aus dem einfachen Grunde Abstand genommen, weil dieser Gedanke schon dem Verfasser g?nzlich ferne gelegen hat. Ein Charakter, so abnorm wie derjenige Percy Wynns, dessen Erziehung ?berdies bei seinem Eintritte ins Pensionat der Hauptsache nach schon fertig ist, w?re dazu auch recht wenig geeignet. Nicht ein ,,Lienhard und Gertrud" lag in ~P.~ Finns Absicht, sondern eine fesselnde und veredelnde Lekt?re +f?r die Jugend+. Die wenigen Gebr?uche und Massregeln aber, deren bruchst?ckweise Anf?hrung lediglich dem Fortschritte der Erz?hlung dient, k?nnen unm?glich ausser dem Zusammenhang mit dem +ganzen+ lebendigen Schul- und Pensionatsorganismus von ,,Maurach" richtig beurteilt werden; und dieser selbst w?rde zu seinem Verst?ndnis wiederum nicht nur eine genaue Kenntnis von Land und Leuten erfordern, sondern auch eine gewisse Vertrautheit mit den lokalen Verh?ltnissen von Haus und Umgebung.

Insbesondere sind drei Punkte hervorzuheben, die in den vorliegenden Erz?hlungen zwar ber?hrt, aber doch nicht in dem Masse zum Ausdrucke gelangt sind, dass auch dem Fernstehenden ein richtiges Urteil erm?glicht w?re. -- Zun?chst ist es die grosse Bedeutung, welche der Anglo-Amerikaner in seinen Erziehungsanstalten +dem Traditionellen+ beilegt; ,,was grau vor Alter ist, das ist ihm heilig." -- An zweiter Stelle kommt der stark ausgepr?gte +Nationalcharakter+ der nordamerikanischen Republik mit seinem weitgehenden Einflusse schon auf die erste Erziehung der freigeborenen Jugend und auf die Gestaltung des geselligen Verkehres zwischen gross und klein. -- Unter den nationalen Eigent?mlichkeiten sei als dritter Punkt noch besonders genannt eine ausserordentliche +Vorliebe f?r das Spiel+, welche naturgem?ss der Jugenderziehung ein ganz eigenes Gepr?ge geben muss. In der That macht das Spiel samt der Art, wie es nun einmal betrieben wird und nach Landessitte betrieben werden muss, in den amerikanischen Anstalten seine Wirkungen auch dort noch geltend, wo vom Spiele selbst l?ngst nicht mehr die Rede ist.

Ohne Zweifel haben diese kurzen Bemerkungen den Wert beider Schriftchen in den Augen jener Leser vermindert, die in denselben etwa ein ausschlaggebendes Material zum Vergleiche zwischen deutscher und amerikanischer Erziehung zu finden hofften. Allein eine Aufkl?rung im Beginne ist besser, als eine Entt?uschung am Ende, und vielleicht wird deshalb die Jugendschrift als solche eine um so wohlwollendere Beurteilung finden.

Erw?hnt sei noch, dass der Verfasser, wie er in der Vorrede zu seiner zweiten Auflage bemerkt, die +Katechismusstunde+ der Hauptsache nach von ~P.~ Spee entlehnt hat. Dieses Produkt eines urdeutschen Gem?tes kommt also hiermit auf den heimatlichen Boden zur?ck.

+Valkenburg+ in holl. Limburg, d. 30. Aug. 1896.

+Franz Betten+, ~S. J.

Inhaltsverzeichnis.

Seite

Bemerkungen zu den ausl?ndischen W?rtern 262

Der sch?chterne Neuling.

Das amerikanische Pensionat Maurach liegt, wie den Lesern von ,Tom Playfair' schon bekannt ist, eine halbe Stunde von dem gleichnamigen St?dtchen entfernt, einsam auf der welligen Pr?rie. Ein paar W?lder und mehrere Seen unterbrechen angenehm die weiten, unabsehbaren Grasstrecken seiner Umgebung.

Die jugendlichen Insassen des Hauses zerfallen nach Alter und Entwickelungsstufen in zwei Abteilungen von je hundert oder hundertzwanzig Z?glingen.

Auf dem Spielplatze der Kleinen bemerken wir heute das gew?hnliche muntere Treiben. Nur f?llt uns ein Knabe von etwa dreizehn Jahren auf, der sich abseits von dem fr?hlichen Get?mmel mutterseelenallein auf einer Bank im Winkel des Platzes niedergelassen hat. Er ist ein zartes, schw?chliches Kind. Sein offener Blick verr?t Unschuld und Zutrauen, und jeder Zug des ausdrucksvollen Gesichtes erz?hlt von einer gl?cklichen, reinen, im Kreise lieber Angeh?rigen verbrachten Kindheit.

Eine Gruppe von f?nf gr?sseren Z?glingen, lauter kr?ftigen, dreist aussehenden Burschen, n?hert sich ihm.

,,Heda, J?ngelchen!" ruft Kenny, der ihr Anf?hrer zu sein scheint, in barschem Tone, ,,heda! was hockst Du hier so allein herum?"

Der Kleine, der wie in stillem Schmerze den Kopf gesenkt hielt, richtete sich bei diesen Worten langsam auf und erhob seine grossen blauen Augen furchtsam und bittend zu den Herannahenden.

,,Hast Du keine Ohren?" fuhr Kenny fort, ebenso unsanft wie vorher. ,,Was hockst Du hier so allein?"

Die Lippen des Angeredeten zitterten; er hatte nicht den Mut, dem rauhen Fragesteller ein Wort zu erwidern.

,,Dann sag uns wenigstens mal, wie Du heissest! Das wirst Du wohl noch wissen."

,,Percy Wynn."

,,Percy Wynn!" wiederholte die ganze Gesellschaft in einem Tone, den sie f?r besonders geistreich hielt; ,,Percy Wynn! ha, ha! das ist ein feiner Name! ein herrlicher Name! Meinst Du das nicht auch, Percy?"

,,O gewiss!" versicherte Percy bangen Mutes, aber mit voller ?berzeugung, worauf ein neues Gel?chter entstand.

Die f?nf hatten schlau einen Zeitpunkt ausersehen, da ~P.~ Scott, der die Aufsicht f?hrte, sich an das andere Ende des Spielplatzes begeben musste, so dass sie nicht leicht eine unliebsame St?rung zu bef?rchten hatten.

Der gute Percy merkte jetzt, dass man sich nur ?ber ihn lustig mache, und ein gl?hendes Rot ?bergoss seine blassen Wangen.

,,Da seht doch, er wird rot! gerade wie ein M?dchen!" spottete Martin Prescott, und rief dadurch einen ausgelassenen Beifall hervor.

Percy hatte allerdings viel M?dchenhaftes an sich. Seine Gestalt war auffallend schm?chtig; die Kleidung, von den zierlichen Schuhen und den langen schwarzseidenen Str?mpfen an, bis zu der breiten, farbigen Krawatte, zeigte eine geradezu peinliche Sorgfalt; das goldgelbe, reiche Haar aber hing ihm nach M?dchenart in langen Locken auf die Schultern herab, ein Schmuck, der in Amerika zwar auch bei Knaben nicht ganz ungebr?uchlich ist, aber doch auch nicht gerade h?ufig gesehen wird.

Percy, der immer mehr inne wurde, dass die Augen von f?nf Buben sich an seiner Verlegenheit weideten, err?tete noch mehr, stand hastig auf und suchte der unwillkommenen Gesellschaft zu entfliehen.

Allein Kenny ergriff ihn beim Arm.

,,Da bleiben, Percy!"

,,O bitte, lassen Sie mich doch los! Ich m?chte so gern allein sein!"

,,Sie! aha! er sagt ,Sie'!" riefen mehrere. ,,Das ist recht. Du bist ja sehr h?flich."

Kenny dr?ckte ihn wieder auf die Bank mit den Worten:

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